„Ein Pferd ohne Reiter ist immer noch ein Pferd, aber ein Reiter ohne Pferd ist nur ein Mensch.“, lautet ein Sprichwort aus der Mongolei.[1] Es gibt noch viele weitere mongolische Sprichwörter bei denen es sich um Pferde dreht – das zeigt, wie tief verwurzelt das Reiten in der mongolischen Kultur ist. Die Mongolen sind Nachfahren von Dschingis Khan – ein Volk der Nomaden, Hirten und Reiter. Über das letzte Jahrhundert löste sich das Land von China, wurde im Schatten der Sowjetunion zum zweitgrößten sozialistischen Land der Erde und erkämpfte sich seine Eigenständigkeit als demokratischer Staat – mit den damit einhergehenden Auswirkungen des Kapitalismus‘ sowie einer Spaltung von Arm und Reich.
Heute lebt etwa ein Drittel der Menschen unter der Armutsschwelle. In vergleichsweise kleiner Zahl besiedeln sie eine riesige Fläche aus Steppen und Wüsten – die Mongolei zählt zu den größten Ländern der Erde. Der Großteil der Bevölkerung lebt in der Hauptstadt Ulaanbaatar.[2] Um ein Gefühl für die Größenverhältnisse zu bekommen, ein Vergleich: in die Fläche der Mongolei mit 1.564.116 km² passt Deutschland rund 4,4 Mal hinein. Allerdings leben im gesamten Land weniger Menschen als in Berlin (3,2 Millionen Mongolen versus 3,7 Millionen Berliner). Das heißt, die Mongolei bietet unberührte, weite Landschaften, die wir uns hier in Mitteleuropa gar nicht vorstellen können. Die Bevölkerungsdichte beträgt zwei Einwohner pro km2 – in Deutschland sind es 233 Einwohner pro km2.
Allein wegen der weiten Landschaft ist die Mongolei eine Reise wert. Authentisch ist es, das Land wie seine Bewohner seit Jahrhunderten mit dem Pferd zu bereisen. Genau das hat Hannah, meine Freundin aus Kassel, für sage und schreibe zwei Monate getan: vom 1. Juli bis 29. August 2019 war sie mit einer zehnköpfigen, organisierten Reisegruppe und 16 Pferden in den Weiten der Mongolei unterwegs. Sie dachte sich wohl zurecht: „Auch das schnellste Pferd hat nur vier Beine.“[3] Für das große Land wird Zeit benötigt.
Die Teilnehmer der Reitreise kamen aus verschiedenen europäischen Ländern und Kalifornien. Frank und seine Freundin Stell, die Organisatoren der Reise hatten alles vorbereitet. Außerdem begleitete sie Ogi, ein mongolischer Guide, der die Region und Pferde gut kannte. Die zurückgelegte Strecke war pro Tag recht unterschiedlich. Abgesehen von den Pause-Tagen legte die Gruppe zwischen 15 und 70 km täglich zurück. Hannah hat sich die Zeit genommen, uns von ihrer Reise zu berichten.
Wie bist du auf die Idee gekommen eine Reise zu Pferd zu unternehmen?
2014 bin ich mit dem Zug von Deutschland nach Portugal gefahren und über Spanien, Frankreich und Italien zurück. Ich habe mich dabei von der schönen Landschaft so getrennt gefühlt, dass die Idee aufkam einmal mit einem Pferd reisen zu wollen. Hier in Europa waren mir zu viele Schnellstraßen und Genehmigungsvoraussetzungen um irgendwo entlang reiten zu dürfen. Der Wunsch ist in den Hintergrund gerückt – bis ich von der „Pferdekarawane“ mit Frank und Stell erfahren habe. Da war ziemlich schnell klar, dass das eine tolle Möglichkeit für eine Reitreise ist. Allein mit mir unbekannten Pferden unterwegs zu sein in einer Kultur, die ich nicht kenne, erschien mir anfänglich zu viel auf einmal zu bewältigen. Aber in einer Gruppe und mit Menschen, die schon oft und lange in unterschiedlichen Ländern geritten waren, unterwegs zu sein hat mir gefallen.
Wie habt ihr euch auf die Mongolei vorbereitet, was z. B. vorab recherchiert?
Als erstes brauchten wir ein Visum für die Mongolei. Wichtig war außerdem die Reiter- und Outdoorausrüstung. In der Mongolei kann es im Sommer nachts schon ziemlich kalt sein und tagsüber unbewölkt extrem sonnig ohne Schatten, weil es oftmals kaum Bäume gibt. Dazu gibt es starken Regen. Entsprechend bedarf es Kleidung für sehr unterschiedliche Wetterbedingungen. Wir haben auch Wasserfilter für das Flusswasser mitgenommen. Aber aus vielen Flüssen haben wir tatsächlich einfach ungefiltert getrunken. Das hat mich total beeindruckt. Das würde hier ja kein Mensch mehr machen!
Was mich beeindruckt hat, als ich über die Kultur gelesen habe war, dass aus der Zeit des Schamanismus heraus der Boden, die Erde, so heilig war, dass man sie nicht verletzen durfte. Daher wurden keine Häuser gebaut, die das Erdreich aufbrechen, sondern nomadisch in Zelten gelebt, denn auch zum Anbauen von Pflanzen wird der Boden nicht aufgebrochen. Freilaufende Tierherden sind sehr typisch für die Mongolei – noch heute. Manchmal wird Getreide angebaut, denn das Korn kann auf die Erde gestreut werden und wurzeln, ohne die Erdoberfläche verletzen zu müssen. Demnach ist auch die Ernährung in der Mongolei noch heute – besonders in den ländlichen Regionen – sehr von Fleisch, Milchprodukten und Getreide geprägt. Das war für mich als Vegetarier keine ganz rosige Aussicht. Wir haben das aber gut lösen können. Besonders aus Russland wird Gemüse importiert.
Welche technischen Geräte hast du auf die Reise mitgenommen?
Ich hatte mein Telefon dabei für die Abfrage des GPS-Standorts und Fotos – außerdem eine Kopflampe, eine Powerbank, einen kleinen Solar-Charger, wobei die bei den meisten der Gruppe nicht gut funktioniert haben. Wir sind sowieso hauptsächlich mit Geländekarten aus Papier gereist und haben uns mit GPS unseres Standortes versichert. Empfang war aber nicht immer verfügbar.
Klappt das Reiten auch ohne Vorkenntnisse?
Früher hatte ich Reitunterricht, da hatte ich Vertrauen, dass das körperlich gespeichert sein wird. Aber zwei Wochen vor Abreise habe ich nochmal eine Freundin in Leipzig besucht, die auch Reitlehrerin ist und habe nochmal einen kleinen Crashkurs gemacht. In der Mongolei gibt es viele professionell organisierte Reiterreisen von Reiseveranstaltern, wo aber ein gewisses Können der Reisenden Voraussetzung ist. Bei Frank und Stell ist es aber sehr niedrigschwellig, was das Reiten betrifft (die Outdoorstrapazierbarkeit aber nicht). Wir hatten auch Reit-Neulinge dabei – und es hat gut geklappt.
Wo habt ihr entlang der Tour übernachtet?
Wir hatten Einzel- und Gemeinschaftszelte dabei. Daher waren wir weitgehend unabhängig von Gastgebern und Infrastruktur. In vielen Gegenden hätten wir bei Mongolen übernachten können, denn die kleinen Jurten-Ansammlungen sind verbreitet über das ganze Land. Aber als wir „remote“, sprich so richtig abseits waren, waren die Zelte wichtig. Ich glaube auch zu Gast in einer unbekannten Kultur zu sein und gleichzeitig unser Alltagspensum an körperlicher und seelischer Tätigkeit durchzuziehen, wäre für mich zu viel gewesen. Sich nachts ins Zelt zurück ziehen zu können war schon ein wichtiger Teil der Regeneration und Erholung.
Habt ihr längere Pausen entlang der Route gemacht?
Wir sind meistens drei, vier Tage am Stück geritten und haben dann zwei, drei Tage Pause gemacht – zur Integration, zum Ausruhen, zum Genießen von Seen, zum Besichtigen eines tibetischen Klosters, für Workshops, zum Sein.
Inwiefern hast du eine Entschleunigung durch die Fortbewegung per Pferd wahrgenommen?
Im Vergleich zu meiner Zugreise 2014 empfand ich eine sehr große Entschleunigung. Aber insgesamt haben wir sehr viel körperlich gearbeitet. Camp abbauen am Morgen, packen, reiten, Pferde versorgen, Camp aufbauen, kochen, Nachtwache halten usw. Es gab meistens viel zu tun.
Beim Reiten waren vor allem die Unterschiede der verschiedenen Geschwindigkeiten, der Gangarten und der eigenen „Mitarbeit“ wahrnehmbar. Besonders eindrücklich war für mich direkt zu erleben welche Kraft in diesen Tieren steckt. Jetzt empfinde ich es fast als lächerlich, Autos mit Pferdestärken zu berechnen, denn die Pferde leisten die Kraft aus ihrem eigenen Körper heraus, nicht aus einem Motor, der einfach stehen bleibt ohne Brennstoff.
Ich bin übrigens ein sehr schnelles Pferd geritten und habe die Geschwindigkeit sehr genossen. Das war eher berauschend. Das kann ich in einem Auto auf der Autobahn, einem Zug oder Flugzeug nicht erleben, wenngleich die noch schneller sind. Die lebendige Erfahrung auf dem Pferd, direkt von der Natur umgeben – das ist einfach super besonders. Außerdem ist die Landschaft in der Mongolei so unglaublich weit, dass ich das Erleben der Natur für mich erst erlernen musste. Am Anfang kam mir das ganz unwirklich und kulissenhaft vor. Ich glaube es hat zwei Wochen gedauert bis ich meine Umgebung richtig realisieren konnte.
Und doch ist die Entschleunigung insofern da gewesen, dass ich selbst die Geschwindigkeit der Fortbewegung beeinflusst habe oder am Ende des Tages die mangelnden Kräfte zu Verlangsamung führten. Es gab viele Momente des Staunens und Innehaltens in der Begegnung mit dem Land und den Tieren.
Wie hast du die Natur während der Reise empfunden?
Ich habe noch nie eine so unglaubliche Weite erlebt. Erst die Steppe, dann besonders Nadelwälder, die teilweise auch abgebrannt waren. Wir waren im Hochsommer dort. Besonders nahe der russischen Grenze waren so viele Blumen, dass konnte ich mir vorher gar nicht ausmalen. Wie ich auch schon erwähnt habe, wir haben direkt aus den Flüssen getrunken. Das war anfänglich befremdlich, hat aber insgesamt ein sehr, sehr verbundenes Gefühl mit der Natur ergeben. Und, ja, wir waren einfach durch unser Outdoordasein allen Witterungen ausgesetzt, manchmal mehrere Tage von Regen am Stück betroffen. Die Kleidung war klamm oder nass, das Holz auch, das Feuer qualmte nur noch. Das war schon eine Umstellung zu unserem Alltag in Deutschland. Da können wir uns ja meistens schnell unterstellen oder etwas Trockenes aus dem Schrank holen.
Der Moment als wir zum ersten Mal jenseits der Stromleitungen waren, ist für mich besonders gewesen – wirklich weit und breit kein menschlicher Einfluss mehr. Das hat mich sehr berührt. Der Himmel war nachts richtig dunkel und voller Sterne. Und dann kam manchmal einfach ein Motorrad in das romantische Bild gefahren.
Was ich außerdem als Naturerfahrung noch beeindruckend fand, war das Durchreiten oder Durchlaufen von Tierherden. Wenn wir auf den Pferden saßen sind Rinder, Schafe, Ziegen oder Yakherden auseinandergestoben. Zu Fuß war das nicht so eindeutig und ich habe mich eher verletzlich gefühlt gegenüber den spitzen Hörnern. Da bin ich meistens lieber wieder aufs Pferd gestiegen, auch wenn die Knie schon wehgetan haben.
Ich könnte diese Liste an Naturerfahrungen noch ewig weiterführen. Es ist einfach ein Erlebnis in so wenig menschlich gestalteter Natur zu sein – aber auch nicht ungefährlich. In der Region gibt es z. B. Bären und Wölfe – wir haben aber keine getroffen, was gut ist, da uns auf halber Strecke das Bärenspray ausgelaufen ist.
Was hast du von der mongolischen Kultur mitbekommen?
Es hat mich sehr beeindruckt, wie einfach und naturverbunden die Menschen, die Nomaden in der Region, in der wir unterwegs waren, gelebt haben. Andererseits hatten viele aber inzwischen einen Flatscreen, eine Satellitenschüssel, ein Motorrad, ein Smartphone. Dem gegenüber stand der rauchende Blechofen und die Filzwände der Jurte. Die mongolische Kultur ist sehr gastfreundlich. Aber ohne unseren Guide, der auch Englisch gesprochen hat, wäre es schwierig geworden sich zu verständigen. Wir haben häufig Weißbrot, Joghurt, Milch und getrocknete Milchspezialitäten (die für unsere Geschmacksgewohnheit sehr gewöhnungsbedürftig sind) in Jurten geschenkt bekommen. Es gibt außerdem ganz strenge Regeln, an die sich Gäste halten sollten: Es ist nicht gut auf die Türschwelle der Jurte zu treten. Als fremder Gast geht man immer nur links herum in die Jurte.
Manchmal haben uns Einheimische geholfen, wenn uns Pferde weggelaufen sind, was immer mal wieder vorgekommen ist. Das war auf jeden Fall sehr hilfreich. Durch Kontakt zu der Bevölkerung haben wir auch mongolischen Gesang kennengelernt und uns wurde gezeigt wie eine Ziege geschlachtet wird. Das Event habe ich persönlich ausfallen lassen. Einige in unserer Gruppe haben es aber als ein sehr wichtiges Erlebnis beschrieben, auch um den eigenen Fleischkonsum auf neue Weise ins Verhältnis zu setzen. Für mich war bereits Stutenmilch zu trinken eine große Herausforderung.
Hast du Bekanntschaften oder Freundschaften während der Reise geschlossen?
Mit den Mitreisenden, die ich bereits zuvor kannte, habe ich weiterhin Kontakt – mit den anderen Menschen sporadisch durch das Internet. An mein Reitpferd denke ich noch oft. Besonders beim ersten Lockdown haben mich die Erinnerungen an die Reise, an ein Freiheitsgefühl erinnert, das ja gerade im Alltag wenig zu spüren ist.
Hast du bewusste, nachhaltige Entscheidungen während der Reise getroffen?
Ich fand es wichtig, dass unser mongolischer Guide ein gutes Gehalt bekommt. Dadurch, dass Frank Ogis Familie bereits ein paar Jahre kannte, war es uns möglich die Pferde bei Bekannten auszuleihen. Ohne diese Anbindung hätte ich es komisch gefunden einfach Pferde zu kaufen und sie dann wieder zu verkaufen. Insgesamt war der Umgang mit den Pferden nicht nur einfach. Ich konnte es am Anfang kaum aushalten, dass sie nachts an drei Füßen mit Seilen gebunden waren, damit sie nicht weglaufen. Es war beeindruckend die Freiheit der Tierherden zu erleben und dann, zurück zu Hause, das Bedauern der Tiere hier in ihren kleinen Weiden und Boxen.
Was war das beste an der Reise?
Galopp mit Badgan, dem Pferd, dass ich geritten bin – das war das Beste! Außerdem: die direkte Naturerfahrung, die Weite, die Felsen, die Gewässer, die eigene Kraft zu erleben und auch die Verletzlichkeit. Gruppenpower und Herausforderungen. Das Abenteuer!
Gab es Gefahren während der Reise?
So außerhalb der „Zivilisation“ zu sein hat natürlich immer den Nebeneffekt, dass z. B. medizinische Hilfe nicht so schnell da sein kann. Das schwingt immer mit, ist aber auch Teil des Abenteuers. Es gab auch Verletzungen, die aber zum Glück nicht so schlimm waren, dass wir die Reise abbrechen mussten. Einmal waren zudem drei Flüsse hintereinander ausgetrocknet, sehr dreckig und gleichzeitig waren wir schon ziemlich erschöpft vom Tag. Schließlich haben wir doch noch einen Fluss gefunden. Und dann gab es das komplette Gegenteil: eine Aneinanderreihung von Regentagen, die herausfordernd war. Das hat die Nerven temporär ziemlich strapaziert und auch ein paar Konflikte in der Gruppe mit sich gebracht.
Was hast du von der Reise zurückgebracht?
Natürlich die Erinnerungen und Gefühle an das Reiten und die Landschaft! Beim ersten Lockdown konnte ich mich damit immer wieder in bessere Stimmung versetzen. Ich habe noch mongolischen Vodka, aber irgendwie verursacht der hier in Deutschland Kopfschmerzen. Vom „Blackmarket“, dem Schwarzmarkt und großen Bazar in Ulaanbaatar habe ich außerdem noch kleine Schamanenglöckchen.
Was hast du über dich selbst gelernt bei der Reise?
Ich habe auf neue Art und Weise mein Verbunden-Sein mit der Natur erfahren und dass Kraft in mir steckt, die ich durch unsere Komfortkultur nicht oft zu mobilisieren brauche. Die ganze Reise war verbunden mit Vertrauen ins Gelingen des Unbekannten. Mit einer Gruppe zusammenzutreffen und aufeinander angewiesen zu sein, sich darin zu verbinden und abzugrenzen. Darin habe ich viel von mir und anderen erfahren. Darüber sind wir auch in Austausch gewesen. Das hat mir gefallen. Ich habe aber auch im Umgang mit den Tieren eine Ambivalenz erlebt – einerseits zu genießen, was wir gemeinsam erlebt haben, andererseits die Merkwürdigkeit auszuhalten einfach in die Mongolei zu kommen und diese Pferde auf unsere Tour mitzunehmen. Das hatten die Pferde sicherlich auch nicht geplant.
Siehst du dich selbst als Slow Traveller?
Der Part der Reitroute stimmt sicherlich mit großen Teilen deiner Slow Travel-Definition überein. Auch in den Slow Travel-Beweggründen zum langsamen, achtsamen, bewussten Reisen finde ich meine Motivation für diese Reise wieder. Allerdings habe ich den Weg in die Mongolei und zurück mit dem Flugzeug und dem Zug zurückgelegt. Es gibt ja auch die Möglichkeit mit der Transsibirischen Eisenbahn dort hin zu fahren. Das ist für mich wegen meiner Berufstätigkeit und der damit verbundenen Zeiteinschränkung leider nicht möglich gewesen. Die Vorstellung durch all die Landstriche hindurch zu fahren und zu sehen wie die Natur sich langsam wandelt das spricht mich sehr an.
Was hältst du von Slow Travel als Reiseform?
An Slow Travel spricht mich besonders die Überlegung an: „Welche Strecke kann ich aus eigener Kraft zurücklegen?“ Ich habe kein sehr detailliertes Verständnis davon, wie viel Kraft es tatsächlich braucht, wenn ich z. B. mit dem Zug von Berlin nach Köln fahre. Es ist dabei auch egal wie meine persönliche Tagesform ist. Ich komme an, ob ich jetzt meinen Gedanken nachhänge und Musik höre oder ob ich es schaffe etwas zu arbeiten. Wenn ich gehe, laufe, mit dem Fahrrad fahre, Kajak fahre, reite, bin ich immer auch mit meiner eigenen Verfassung konfrontiert. Es macht einen Unterschied, ob die Landschaft flach ist, der Boden sandig oder asphaltiert. Ich denke Slow Travel kann helfen sich tatsächlich zu verorten. Aber wirklich als Slow Travel verstehe ich das „Hinjetten“ und dann Slow Travel zu betreiben nicht. Das würde für mich bedeuten, dass ich von meiner Haustür starte und von dort aus losziehe.
Kontakt
Wer auch einmal eine Reise mit dem Pferd durch die Mongolei erleben möchte, kann gerne zu Organisator Frank Kelleter Kontakt aufnehmen.
mongoliaonhorseback (a t) gmail.com
+49 176 835 523 00
Er ist auch auf Instagram und Facebook zu finden.
[1] [3] Daiber, Wolfram (2021): Sprichworte aus der Mongolei, In: http://sprichworte-der-welt.de/sprichworte_aus_asien/mongolische_sprichworte.html (15.03.2021).
[2] Vgl. Julke, Ralf (2015): 108 faszinierende Gedichte aus den Weiten der Mongolei, In: https://www.l-iz.de/bildung/buecher/2015/01/108-faszinierende-Gedichte-aus-den-Weiten-der-Mongolei-65671 (15.03.2021).
Hinweis: Alle mongolischen Sprichwörter der Bilduntertitel sind ebenfalls der Quelle [1] entnommen.
Interview von Anika Neugart.
Wenn dir dieser Artikel gefallen hat, könntest du auch diesen mögen…
23. Oktober 2020
Eselwanderungen. Individualreise oder geführte Tagestour
Im Jahr 2014 traf ich auf einem Musikfestival einen interessanten Menschen – einen Händler aus Hannover, der Schaffelle verkaufte. Am nächtlichen Lagerfeuer berichtete er mir von seiner dreimonatigen Reise mit einem Esel in den spanischen Pyrenäen.