Das steigende Interesse an nachhaltigen, entschleunigten Individualreisen ist auch am Erfolg von Filmen über das Langsamreisen abzulesen. Zwar bezeichnen die Filmemacher*innen sich selbst nicht als Slow Traveller, doch entsprechen sie den Kriterien. Sie wählen langsame, umweltschonende Fortbewegungsmittel, grenzen sich vom Massentourismus ab und treten bewusst mit den Einheimischen in Kontakt.
- Ein unerwarteter Kinoerfolg war beispielsweise Weit. Die Geschichte von einem Weg um die Welt (2017). Der Dokumentarfilm zeigt die dreieinhalbjährige Reise eines deutschen Paars zu Fuß um die Welt. Patrick Allgaier und Gwendolin Weisser legten dabei rund 50.000 km per Anhalter zurück, fuhren mit dem Schiff über Ozeane und erhielten in Mexiko Nachwuchs. Der Film wurde zur erfolgreichsten Kino-Dokumentation 2017 in Deutschland. Macht Lust ebenfalls einfach los zu ziehen.
- Zwei Jahre später war es der Film Anderswo. Allein in Afrika (2019), der zum besten Dokumentarfilm Deutschlands gewählt wurde. Es ist ein Reisebericht von Anselm Pahnke, der in 400 Tagen 15 Länder des afrikanischen Kontinents mit dem Rad durchquerte – eine Strecke von 15.000 km. Mittlerweile ist der Film auf der Internetplattform Netflix vertreten. Sehenswert!
- Ein weiterer erfolgsträchtiger Slow Travel-Film ist Blown Away (2019). Er folgt den zwei Freunden Benjamin Schachek und Hannes Koch auf ihrer vierjährigen Reise mit Boot und Bus um die Welt. Die ausgebildeten Tonmänner und Musiker nahmen unterwegs Musik von rund 200 Künstlern in 31 Ländern auf. Der interkulturelle Musikaustausch führte zu 130 Songs. Der Film gewann den Publikumspreis des Ocean Film Festival in Kiel 2019. Die Filmmusik ist natürlich besonders gut.